Geschichte für Mathilda

**Mathilda und die verschwundene Schmetterlingsfreundin**
In einem kleinen, blühenden Dorf am Rande eines geheimnisvollen Waldes lebte ein fröhliches Mädchen namens Mathilda. Mathilda war ein Jahr alt und hatte große, neugierige Augen, die alles um sich herum beobachteten. An einem warmen, sonnigen Morgen, als die Vögel fröhlich zwitscherten und die Blumen ihre Köpfe zur Sonne reckten, saß Mathilda auf der Wiese vor dem Haus ihrer Großeltern, Oma und Opa.
Oma hatte ein zauberhaftes Lächeln und lange, silberne Haare, die im Wind wie feine Spinnweben tanzten. Sie kniete neben Mathilda und zeigte auf die bunten Blumen. „Sieh mal, Mathilda! Die Blumen blühen ganz besonders schön heute,“ sagte sie mit sanfter Stimme.
Mathilda plapperte fröhlich, während sie mit ihren kleinen Händen einen gelben Löwenzahn betrachtete. Plötzlich flatterte ein zarter, blauer Schmetterling um sie herum. Er schwebte durch die Luft, seine Flügel leuchteten wie der Himmel am schönsten Tag. Mathilda lachte und versuchte, den Schmetterling mit ihren Händen zu fangen, doch er war viel zu schnell.
„Der Schmetterling wird uns helfen, Mathilda! Vielleicht ist er auf dem Weg zu seiner Blumenwiese,“ rief Runa, ihre beste Freundin. Runa hatte lockiges, braunes Haar und ein herzliches Lächeln. Sie kam fröhlich auf die beiden zu und hielt die Hände in die Luft, um den Schmetterling zu begrüßen.
„Flieg, kleiner Schmetterling! Zeig uns den Weg!“ rief sie begeistert. Doch der Schmetterling schien traurig zu sein.
„Oh, was ist los, kleiner Freund?“ fragte Mathilda mit ihrer sanften Stimme. Der Schmetterling setzte sich auf den Löwenzahn neben ihr.
„Ich habe meine Blumenwiese verloren,“ piepste der Schmetterling und sah mit großen Augen zu Mathilda auf. „Ich kann nicht mehr zu meinen Freunden fliegen!“
„Das ist ja ganz schön traurig,“ sagte Runa und kniete sich neben Mathilda. „Wir müssen dir helfen, dein Zuhause zu finden!“
„Ja, wir können detektivisch arbeiten!“ rief Mathilda begeistert und klatschte in die Hände.
Opa, der im Hintergrund mit einer großen, bunten Blumenliebe beschäftigt war, hörte das Gespräch und lächelte. Er kam näher und sagte: „Wisst ihr, meine kleinen Abenteurerinnen, die Blumenwiese ist dort draußen im Wald versteckt. Es gibt viele bunte Blumen. Aber ihr müsst vorsichtig sein, denn manchmal gibt es dort auch Schatten, die gerne spielen.“
„Wir sind bereit, Opa!“ rief Runa entschlossen. „Wir werden dem Schmetterling helfen!“

Mathilda nickte eifrig. „Ja! Lass uns gehen!“
Oma gab Mathilda einen Kuss auf die Stirn. „Seid mutig, meine Lieben, und passt gut aufeinander auf. Und vergesst nicht, immer zusammenzubleiben!“
Mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen, machten sich Mathilda, Runa und der kleine, blaue Schmetterling auf den Weg in den geheimnisvollen Wald, voller Aufregung und Mut. Die Sonne schien durch die Blätter und malte tanzende Schatten auf den Boden.
Doch während sie tiefer in den Wald gingen, wussten sie noch nicht, welche magischen Abenteuer sie erwarten würden…

### Kapitel 2: Der Zauber der Schatten
Mathilda, Runa und der kleine Schmetterling flogen fröhlich in den Wald hinein. Die Bäume waren hoch und gar nicht gruselig. „Schau mal, Mathilda! Da sind viele bunte Blumen!“ rief Runa aufgeregt und zeigte auf eine blühende Lichtung, die sie entdeckt hatten. Die Farben leuchteten wie der Regenbogen.
„Und da drüben! Ein Baum mit einer riesigen, krummen Wurzel!“ fügte Mathilda hinzu und klatschte fröhlich in die Hände. Der Schmetterling summte fröhlich, während er um die Blumen schwebte. „Ich liebe die Blumenwiese! Ich glaube, ich kann sie schon riechen!“
Doch als sie näher kamen, wurde der Wald plötzlich dunkler. Die hohen Bäume schlossen sich über ihnen, und es war, als ob die Sonne sich versteckte. „Hmm, es wird plötzlich dunkel,“ murmelte Runa besorgt.
„Das sind die Schatten! Sie sind gerne im Wald und mögen es, mit den Abenteurern zu spielen,“ erklärte der Schmetterling und sah ein wenig ängstlich aus. „Wir müssen vorsichtig sein.“
„Wir sind mutig! Lass uns weitergehen! Wir können die Schatten besiegen!“ rief Mathilda, während sie sich aufrecht stellte und entschlossen wirkten.
Sie gingen weiter, als plötzlich aus dem Dickicht zwei strubbelige Schatten hervorkamen! Es waren zwei neugierige, kleine Tiere – ein Hase und ein kleiner Fuchs.
„Hallo! Wer seid ihr?“ fragte der Hase mit einem breiten Grinsen. „Warum seid ihr hier in unserem Wald?“
„Wir helfen unserem Schmetterlingsfreund!“ antwortete Runa, ganz stolz. „Er hat seine Blumenwiese verloren!“
„Oh, das klingt spannend! Aber, wenn ihr den Weg finden wollt, müsst ihr zuerst unser Rätsel lösen!“ sagte der kleine Fuchs mit einem schelmischen Funkeln in seinen Augen.

„Ein Rätsel? Was für ein Rätsel?“ fragte Mathilda neugierig.
„Ich sage es euch!“ rief der Hase und klopfte aufgeregt mit seinen Pfoten. „Was kann fliegen, ohne Flügel? Was kann weinen, ohne Augen? Was kann alles sehen, aber bleibt unsichtbar?“
Die drei Freunde überlegten. Mathilda kratzte sich den Kopf und Runa schaute zum Schmetterling, der ebenfalls nachdenklich schwirrte.

„Vielleicht… der Wind?“ schlug Runa vor.
„Genau richtig! Aber ich kann euch nicht einfach so vorbei lassen. Ihr müsst mir etwas im Gegenzug erzählen!“ grinste der Hase.
„Was möchtest du wissen?“ fragte Mathilda.
„Erzählt mir von der schönsten Blume, die ihr kennt!“ antwortete der Hase mit großen, erwartungsvollen Augen.
Mathilda dachte an die bunten Blumen im Garten ihrer Oma. „Die Sonnenblume! Sie dreht sich immer zur Sonne und ihr Gelb ist so fröhlich!“
„Und ich liebe die Rosen! Sie sind weich und duften so schön!“ fügte Runa hinzu.
Der kleine Fuchs klatschte in die Pfoten. „Wunderbar! Ihr habt unsere Herzen erhellt. Ihr dürft jetzt weiter!“
„Danke, liebe Freunde!“ rief Mathilda und hüpfte vor Freude.
Als sie weitergingen, nahmen die Schatten um sie herum zu. Plötzlich hörten sie ein leises Weinen. „Was ist das?“ fragte Runa und schaute sich um.
„Das klingt, als ob jemand traurig ist,“ sagte der Schmetterling und flatterte nervös mit seinen Flügeln. „Lasst uns nachsehen!“
Sie folgten dem Geräusch und entdeckten ein kleines, weinendes Wesen unter einem Baum. Es war eine kleine Elfe mit glitzernden Flügeln. „Was ist los?“ fragte Mathilda sanft.
Die Elfe schüttelte den Kopf. „Ich habe meine Glitzerstaub verloren! Ohne ihn kann ich nicht fliegen. Ich kann die Blumenwiese nicht finden!“
„Oh, das ist traurig!“ rief Runa. „Wir helfen dir, dein Glitzerstaub zu finden!“
„Aber wo ist er?“ fragte der Schmetterling.
„Ich weiß es nicht! Er könnte in den Schatten des Waldes sein,“ weinte die Elfe.
Mathilda schaute zu den Schatten. „Wir werden dir helfen! Wir können gemeinsam stark sein!“ rief sie voller Zuversicht.
„Ja! Lass uns die Schatten besiegen!“ schloss Runa entschlossen.
Die kleine Gruppe machte sich auf den Weg, um den Glitzerstaub der Elfe zu finden. Doch sie wussten nicht, dass die Schatten nicht nur ein Spiel waren – sie hatten ihre eigenen Pläne!
### Kapitel 3: Das strahlende Ende
Mathilda, Runa und der Schmetterling huschten vorsichtig durch den dunklen Wald. Die Schatten um sie schienen zu flüstern, und die hohen Bäume schaukelten leise im Wind. „Wir müssen mutig sein!“, rief Runa und presste die Hand von Mathilda.
„Ja! Gemeinsam sind wir stark!“, antwortete Mathilda mit einem strahlenden Lächeln. Die kleine Elfe folgte ihnen, ihre glitzernden Flügel glänzten im schwindenden Licht.
Plötzlich ertönte ein tiefes, heiseres Lachen aus den Schatten. „Was wollt ihr hier, kleine Wesen?“, fragte eine schattenhafte Gestalt, die ganz aus Dunkelheit gewebt zu sein schien. Ein glühender Augenblick blitzte in der Dunkelheit auf, und die Kinder erstarrten.
„Wir… wir helfen der Elfe!“, stammelte Mathilda. „Sie hat ihren Glitzerstaub verloren!“
„Oh? Ihr denkt, ihr könnt mir entkommen?“, murmelte der Schatten und kam näher. „Ich bin die Macht des Waldes! Viele haben Angst vor mir. Glaubt ihr, ich lasse euch einfach vorbei?“
„Wir sind nicht ängstlich!“, rief Runa mutig. „Wir wollen nur helfen!“
„Ja! Lass uns gemeinsam spielen! Vielleicht gibt es einen Weg für uns alle, glücklich zu sein!“, schlug Mathilda vor und klatschte in die Hände. Ihre Unschuld und der Funke der Hoffnung schienen in der Dunkelheit zu leuchten.
Der Schatten erstarrte für einen Moment. „Spielen? Das haben lange niemand mehr gewagt. Was habt ihr im Sinn?“
„Wir könnten ein Lichtspiel machen!“, rief der Schmetterling aufgeregt. „Wenn ihr uns helft, den Glitzerstaub zu finden, könnten wir ein buntes Lichtspiel im Wald veranstalten!“
Der Schatten schaute nachdenklich. „Ein Lichtspiel, hmm? Das klingt interessant. Aber nur, wenn ihr das Rätsel der Farben löst!“
„Ein weiteres Rätsel? Bring es her!“, rief Runa voller Vorfreude.
„Was ist grün wie das Gras, rot wie die Liebe und blau wie der Himmel?“, posierte der Schatten geheimnisvoll.
Mathilda überlegte scharf. „Ich weiß es! Es sind die Farben!“ rief sie schließlich.
„Richtig! Aber nennt mir die schönste aller Farben!“, forderte der Schatten.
„Die Farbe der Freundschaft!“, antwortete Runa. „Sie leuchtet in unseren Herzen!“
Die Dunkelheit um den Schatten begann zu tanzen. „Ihr seid schlau und mutig. Hier, nehmt euren Glitzerstaub!“ Der Schatten schwenkte seine Schattenhände, und ein Funkeln erschien in der Luft, als der Glitzerstaub der Elfe zu ihnen flatterte.
„Danke! Danke!“, jauchzte die Elfe und füllte ihre Flügel mit dem glitzernden Staub. „Jetzt kann ich wieder fliegen!“
„Lasst uns das Lichtspiel beginnen!“, rief Mathilda begeistert und nahm Runa an die Hand. Der Schatten smilte, und sein düsteres Wesen wandelte sich in ein sanftes Licht.
Die Freunde versammelten sich auf einer kleinen Lichtung. Der Schmetterling flatterte aufgeregt um sie herum, während die Elfe mit ihrem Glitzerstaub einen Regenbogen in die Luft zauberte.
„Wow! Schaut euch das an!“, rief Runa. „Es ist wunderschön!“
Die Farben tanzten im Mondlicht, und der Schatten, der nun sanft war, hüpfte mit, um die Kinder zu begleiten. „Das ist das schönste Lichtspiel, das ich je gesehen habe!“
Das Lachen und die Freude hallten durch den Wald, und die Schatten, die einst so geheimnisvoll und beängstigend waren, verwandelten sich in bunte Lichtreflexe, die mit den Farben des Spiels verschmolzen.
Mathilda schaute auf die strahlenden Gesichter ihrer Freunde. „Wir haben es geschafft!“, rief sie glücklich. „Wir haben die Dunkelheit besiegt und den Glitzerstaub zurückgebracht!“
Die kleine Elfe umarmte Mathilda. „Danke, Mathilda! Ohne dich wäre ich verloren gewesen!“
Der Schatten, jetzt ein sanfter Lichtgeist, nickte. „Es ist die Freundschaft, die selbst die Dunkelheit erhellen kann. Ihr habt mich gelehrt, dass man auch Freude im Schatten finden kann.“
Hand in Hand tanzten sie weiter im Mondlicht, bis der Morgen die Nacht ablöst. Glücklich und voller Farben kehrten sie zur Blumenwiese zurück, wo der Schmetterling mit einem letzten Schwung seine Flügel ausbreitete und fröhlich davonflog.
„Auf Wiedersehen, liebe Freunde! Wir sehen uns bald wieder!“ rief der Schmetterling, während er im Sonnenlicht verschwand.
Mathilda winkte ihm nach und wusste, dass sie viele Abenteuer geplant hatten. Gemeinsam mit Runa, ihrer Oma, ihrem Opa und der kleinen Elfe würde jeder Tag ein neuer Funken voller Freude sein.
Und so lebten sie glücklich, spielten viele Spiele und lachten im Licht der Freundschaft – denn nur zusammen war alles möglich.